Nadine in Ghana

Der grosse tag rueckt naeher. Am abend vorher sind wir zur highstreet gefahren, dort war eine grosse buehne mit band und maaaaaaassen an menschen. Das feurwerk war auf 11uhr angesetzt. Puenklich um 1 ging es dann los. Nirgendswo gab es alkohol, daher verlief der abend auch ganz ruhig und friedlich. Nur die weissen waren besoffen, die saufen ja immer vor. Am Dienstag, den 6. maerz sind wir dann bekleidet mit ghanafahne, armband, tuechern und son kram losgezogen. Um etwa 7uhr morgens waren wir am independence square (so was wie ein offenes stadion). Die tribuenen waren schon proppe voll und maaaaaaaaaaassen an menschen stroemten ins stadion. Da die eingaenge offen sind, liess sich nicht kontrollieren, wer und wieviele in dieses stadion stroemte.



In deutschland haetten wir gesagt „man, haben wir ein glueck mit dem wetter“. Hier hiess es nur „man, ist es wieder scheissen heiss, kann die sonne nicht mal weggehn?“. Mit verspaetung kamen die chiefs (sowas wie die koenige der einzelnen aereas) vollbehangen mit gold und goldenen waffen und prunkvollen schirmen. Sie sahen aus wie ein klischee afrikanische diktatoren in hollywoodfilmen. Der praesident liess auf sich warten. Wir standen in der menschenmenge, zwischen millionen (gefuehlte millionen) schwitzender und tanzender menschen, es war heiss, kaum luft, keine richtigen notausgaenge, genervte polizei (mit denen ist net zu spassen), ...wem wird es schon mulmig??? Mir wurde es und ich musste mit maria raus. Dann fing es an lustig zu werden. Erst hingen wir an so ner fahnestange, aber da fotographierten uns saemtliche afrikaner. Ich habe zig leute getroffen und wurde entspannter. Schliesslich haben wir einen tollen platz gefunden. Mit platz und leichter meeresbrise. Ich konnte den praesidenten recht nah sehn und ich habe KOFI ANNAN gesehn. Ich habe aus der menge (die mal ausnahmnsweise still war) geschriehen „KOFI“ und mit meinem ghanafaehnchen gewedelt. Ich glaube, er hat mich gesehn...dann wurden wir noch in den VIP-pressebereicht geholt, wo maria und ich ein interview fuer irgendeinen suedafrikanischen sender gegeben haben (nadine wedelt albern mit ihrem faehnchen). Netter moderator, der dann noch fotos von uns gemacht hat. irgendein cote d ivoire reporter hat mich auch beknipst. Alle waren sehr begeistert von der taetowierung und wollen auch eine haben. Wir waren dann ganz nah an den chiefs und ich konnte kofi beobanchten. Naja, der tag ging dann normal weiter- noch ein interview fuer einen ghanaischen sender (meine nachbarn und meine vermieterin haben uns prompt gesehn), eine parade und schliesslich party auf der strasse mit musik und taschendieben (ich trage alles geld im bh, ich bin sicher). Die ghanaer waren alles ganz freundlich und freuten sich. Alles war friedlich, trotz etwas reisserische rede „ kicken die kolonialisten raus und und und. Von der militaerparade und den reden haben wir eh nichts mitbekommen. Ausserdem brach zwischendurch im stadion panik aus und wurde gewaltsam durch militaer und knueppeln zurueckgeschlagen. Jaja, ghana is free!!! Das wars von dem unabhaengigkeitstag.



Ansonsten treib ich mich so am strand rum. Nach kurzer zeit kennt man saemtliche leute, stimmung ist gut. Laestig sind ein wenig die bekifften rastas und die weissen maedels, die sich auf rastas einlassen. Besonders nervig sind weisse rastas, die im herzen schwarz sind und immer barfuss laufen (nein, julia, dich meine ich nicht). letztes mal sass ich die ganze nacht mit ein paar hamburgern betrunken am strand.



Ich war schon dabei, die fischermaenner, oder besser fischerjungs zu uebereden, mich zum nachtfischen mitraus zunehmen. Zum glueck haben die sich geweigert, ich haette wohl die ganze zeit gereiert. Aber vielleicht naechstes mal...

So, das wars
Adios
Nadine, dieter, nadi, ladi, sadi oder sonstwie